Schutz unserer stacheligen Freunde
In der frostigen Jahreszeit kann es passieren, dass Sie auf einen regungslosen Igel stoßen, der den Anschein erweckt, als sei er verstorben. Es ist von äußerster Wichtigkeit, in solch einer Situation nicht vorschnell zu handeln und das Tier weder zu begraben noch zu entsorgen. Obwohl der Anblick eines vermeintlich leblosen Tieres in Ihrem Garten oder am Straßenrand gewiss unerfreulich ist, könnte es sich um einen Igel handeln, der sich im Winterschlaf befindet – einem natürlichen Ruhezustand, der üblicherweise von November bis März andauert.Normalerweise graben Igel ihre eigenen Unterschlüpfe, um sich vor den rauen Winterbedingungen zu schützen. Doch die
fortschreitende Verstädterung und andere einschneidende Umweltveränderungen haben zu einem drastischen Rückgang von Grünflächen, Hecken und Wäldern geführt. Dies hat zur Folge, dass geeignete und sichere Plätze für den lebenswichtigen Winterschlaf der Igel zunehmend Mangelware werden.
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Diese bedauerliche Entwicklung zwingt viele Igel dazu, in menschlichen Siedlungen Zuflucht zu suchen. Gärten bieten oft den dringend benötigten Schutz und die Wärme, die für das Überleben der kalten Monate unerlässlich sind. Manche dieser kleinen Säugetiere sind von der erschöpfenden Suche nach einem geeigneten Winterquartier derart entkräftet, dass sie sich an höchst ungewöhnlichen Orten zur Ruhe legen – sei es am Rande von Straßen oder sogar auf Bürgersteigen. Während des Winterschlafs reduzieren Igel ihren Stoffwechsel auf ein Minimum: Herzschlag und Körperfunktionen verlangsamen sich drastisch, um wertvolle Energie zu sparen. Dieser Zustand kann leicht den trügerischen Eindruck erwecken, das Tier sei verstorben, obwohl es sich lediglich in einem tiefen Ruhezustand befindet.
Entdecken Sie einen schlafenden Igel, so ist es von größter Bedeutung sicherzustellen, dass er sich an einem geschützten und ausreichend warmen Ort befindet, wo er die Wintermonate ungestört überdauern kann. Sollten Sie einem Igel in Ihrem Garten oder auf der Straße begegnen, können Sie aktiv zu seinem Schutz beitragen: Bereiten Sie einen Karton vor, indem Sie Luftlöcher hineinschneiden, und platzieren Sie ihn an einem trockenen, sicheren und ruhigen Ort, der dem Tier als Winterquartier dienen kann.
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Igel sind nicht nur völlig ungefährlich für Menschen, sondern spielen eine unverzichtbare Rolle in unserem Ökosystem. Als gefährdete Art tragen sie maßgeblich zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei. Ihre vielseitige Ernährung umfasst Käfer, Schnecken, Frösche, Eidechsen und sogar giftige Schlangen. Sie zerstören Mäusenester und lassen sich von Bienen oder Wespen nicht abschrecken. Erstaunlicherweise können Igel sogar Hornissennester öffnen und deren Bewohner verzehren, ohne sich von den Stichen beeinträchtigen zu lassen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit der Igel gegen potente Gifte, einschließlich Insektenstiche, nachgewiesen. Die genauen Mechanismen dieser natürlichen Immunität sind jedoch noch nicht vollständig entschlüsselt und bleiben Gegenstand fortlaufender Forschung.
Foto: © aktion tier, Ursula Bauer
Es ist von unschätzbarem Wert, dass wir besonders in den kalten Monaten erhöhte Aufmerksamkeit walten lassen und uns dieser empfindsamen Geschöpfe annehmen. Der Aufwand, einem Igel zu helfen und seine Überlebenschancen zu verbessern, ist minimal und erfordert keinerlei finanzielle Investition. Lassen Sie uns gemeinsam Verantwortung für unsere tierischen Mitbewohner übernehmen, indem wir ihnen mit Freundlichkeit und Fürsorge begegnen. Jede noch so kleine Geste der Hilfsbereitschaft kann dazu beitragen, das Überleben dieser faszinierenden Tiere zu sichern und unser Ökosystem im Gleichgewicht zu halten.